Aufschlussreiche Diskussionen über modellierte Pflegeprozesse

Am Mittwoch, den 17.12.2014, kam die Arbeitsgruppe Prozessanalyse und -optimierung (eine von sieben Arbeitsgruppen, in denen die Kerninhalte der SEVIP&V-Innovationsstrategie erarbeitet werden) im Wernigeröder Innovations- und Gründerzentrum (IGZ) zu einer ersten Auswertung der in den vergangenen Wochen erarbeiteten Pflegeprozessmodelle zusammen. Isabell Schrader, Fabian Degen und Daniel Dudka – drei Studierende im Master-Studiengang Business Consulting der Hochschule Harz – präsentierten die in vier stationären Pflegeeinrichtungen im Rahmen von Gesprächen mit Pflegedienstleitern/innen und Pflegefachkräften erfassten Prozesse zur morgendlichen Grundpflege, zur Medikamentenverwaltung und -ausgabe sowie zur Wunddokumentation und -versorgung. Ausdrücklich gedankt sei an dieser Stelle dem Cecilienstift, dem Seniorenheim am Dom in Halberstadt, dem ASB-Pflegezentrum Halberstadt sowie dem Pflegedienst Krüger für die Bereitschaft, den Studierenden Prozesseinblick zu gewähren.

Die zunächst in handschriftlichen Prozessketten erfassten Modelle werden nun in den kommenden Wochen unter Einsatz der Prozessmanagement-Software ibo PROMETHEUS.NET und unter fachlicher Mitwirkung des Instituts für Dienstleistungs- und Prozessmanagement (IfDP) – eines An-Instituts der Hochschule Harz – in digitale Prozessmodelle überführt und Mitte Januar in zwei größeren Auswertungsrunden mit Expertinnen und Experten aus Pflegewissenschaft, Informations- und Kommunikationstechnik, Rechtswesen und Sozialwissenschaften analysiert. Dabei ist insbesondere die Frage zu beantworten, wie sich der Einsatz der im Rahmen von SEVIP&V zu entwickelnden technischen Pflege-Assistenzsysteme auf Qualität, zeitliche Effizienz sowie Wirtschaftlichkeit der modellierten Prozesse auswirken würde – und ob es durch derartige Systeme zu einer echten Verbesserung der Pflegesituation sowohl für die Pflegekräfte als auch für die Pflegebedürftigen käme. Hierzu ergaben sich bereits im Rahmen dieser ersten Präsentation zahlreiche inhaltliche Anknüpfungspunkte – von der schweren Planbarkeit vieler pflegerischer Prozesse aufgrund von individuellen Krankheitsbildern über die Erwünschtheit der Auslagerung von Hilfstätigkeiten bis hin zur Integration von Zielvorgaben der Bezugspflege (bei der ein Pflegebedürftiger pro Monat nur von maximal acht Pflegekräften betreut wird).

Die Arbeitsgruppe wird nächstmalig Mitte Januar zusammenkommen, um die Ergebnisse der softwaregestützten Prozess-Re-Modellierung zu diskutieren. Insgesamt sind bis Ende Februar / Anfang März noch vier Treffen der Arbeitsgruppe geplant – darunter eine gemeinsame Veranstaltung mit der Arbeitsgruppe zur Einbindung von Pflegekräften und pflegenden Angehörigen – bevor die abschließenden Empfehlungen der Arbeitsgruppe zur Innovationsstrategie an die SEVIP&V-Projektleitung übergeben werden.

Prozesskette